Sonderverein der Züchter Federfüßiger Zwerghühner
Für den Züchter und Hobbyhalter
Für den Züchter und Hobbyhalter
Die Federfuß-Form
Die Form ist ein absoluter Schwerpunkt bei der Zucht und Bewertung der Rasse. Wichtig ist ein gedrungener, breiter Körper mit einer hohlrunden Oberlinie und breitem Schwanzansatz. Die leicht angehobene und vollgerundete Brust unterstützt den fast mittelhohen Stand.
Die Standhöhe wird fast mittelhoch gefordert. Zu vermerken ist, dass unsere Federfüßigen Zwerghühner anatomisch betrachtet höher stehen, als sie es im Erscheinungsbild mit ihrer markanten Stulpen- und Fußbefiederung darstellen. Mit dem Stand harmoniert eine breite, vollgerundete und dabei leicht angehoben getragene Brustpartie. Abweichungen in der Position Unterlinie stehen oft im Zusammenhang mit der Standhöhe. So erscheint eine extrem volle Brustpartie oft in Kombination mit tiefem Stand, wodurch der Rasseadel fehlt. Stelzig wirkende Tiere dagegen sind im Lauf zu lang bzw. im Fersengelenk zu wenig gewinkelt und besitzen zudem oft eine dürftige Brustfülle und –ausrundung. Auf die korrekte Darstellung von Standhöhe und Brustausformung liegt ein verstärktes Augenmerk. Beinah ausnahmslos ist die Flügelhaltung standardkonform hinter den Stulpen bzw. im parallelen Verlauf zu selbigen anzutreffen.
Der Hauptkritikpunkt in figürlicher Hinsicht ist die hohlrund geforderte Oberlinie. Um diese in Vollendung präsentieren zu können, ist ein abgestimmtes Zusammenspiel von Halsgefieder, Rückenausformung, Sattelfülle und Schwanzhaltung vonnöten. Ist einer dieser Parameter nicht in entsprechendem Maße vorhanden, stört es den gesamten Eindruck der Oberlinie. Nur wenigen Hähnen ist im vollfiedrigen, kräftigen Halsbehang mit leichter Biegung nach hinten noch Verbesserungspotential anzusehen. Der Halsbehang bedeckt den vorderen Teil der breiten, aber nicht kantigen Schultern. Nun folgt im Seitenprofil ein kurzer Rücken, der durch seine reiche, auspolsternde Befiederung den Grundstock für die typische Oberlinie liefern muss und fließend in den angezogenen Schwanz übergeht. Ein fülliger Sattel hilft der optimalen Rückenausformung enorm, ist aber bei etlichen Tieren noch nicht ausreichend vorhanden. Entscheidend gilt es dabei herauszustellen, dass die Oberlinie nach dem Halsbehangende ein kurzes Stück abfällt, um dann in gleich bleibender Krümmung in Sattel und Schwanz überzugehen – hohlrund ist die Zielvorgabe! Bereits nach dem Halsbehangende ansteigende Rückenlinien widersprechen dem Rasseideal.
Die Schwanzhaltung als solche muss hoch, keinesfalls darf sie aber steil sein. Liegt die Schwanzspitze in Augenhöhe, weis das Tier diesbezüglich zu gefallen. Einer flachen Schwanzhaltung, wie sie v.a. bei Hennen teils noch anzutreffen ist, folgt ein Mangeleintrag. Nicht ausreichend hoch getragene Steuern ergeben individuelle Punktabzüge. Deshalb besitzen Hähne mit - für Schauzwecke – zu hoher Schwanzhaltung durchaus Zuchtwert, da sie in der Hennennachzucht letztgenanntes Defizit verbessern können. Der Übergang zum Schwanz wird durch das Sattelgefieder rund ausgeformt, wodurch der Übergang verschliffen erscheint. Nicht abgedeckte Schwanzübergänge bei den Hähnen resultieren oftmals aus unzureichender Käfiggewöhnung, zu stark gewinkelter Schwanzhaltung oder reichlich vorhandenem Flaum in dieser Federregion und dienen als Abstufungspunkt bei der Bewertung.
Merklichen Differenzen unterliegt bei den Schautieren der Schwanzaufbau, insbesondere dessen Breite. Für eine optimale Steuerpartie ist zwingend ein breiter Schwanzansatz notwendig, denn nur so werden Tiere mit voller breiter Steuerpartie der Standardformulierung unter Schwanz „etwas gefächert“ gerecht. Ein Tier mit schmalem Schwanzansatz kann nur eine breite Steuerpartie erreichen, indem es die Steuern zu stark fächert. Solche gespreizten Steueranordnungen ermöglichen im Extremfall, dass man von der Seite aus zwischen den einzelnen Steuern durchschauen kann. Gespreizte Steuerstellung zieht die Note „g“ nach sich. Der andere Extremfall, der ebenfalls nicht selten anzutreffen ist, ist die zu spitze Schwanzhaltung. Hier schieben sich die unteren Steuern fast gänzlich unter die oberen Steuern und verlaufen nicht parallel zur oberen Steuer. Die Steuerpartie besitzt somit im oberen Drittel nicht ausreichend Breite. Zwischen diesen zwei Extremen liegen natürlich noch eine Vielzahl anderer geringfügiger Abweichungen vom Ideal, die in der Kritikgestaltung als Wunsch angesehen werden. Es gilt also immer: Im Käfig nicht optimal fächernde Vertreter werden nie den Weg in die Spitze finden. Es kommt eben darauf an sich im richtigen Augenblick in Positur zu bringen und der Preisrichter ist gebannt von soviel Schönheit.
Analog zum gesamten Gefieder werden auch die Nebensicheln breit erwünscht. Die Nebenbesichelung der Spitzentiere besitzt derartige Fülle und Festigkeit, dass sie den Großteil der Steuern einhüllen kann. Die säbelförmigen Hauptsicheln des Hahnes überragen die oberen Steuern um 2 bis 3 cm. Der Standard gibt als Obergrenze „bis zu 4cm“ vor, was tatsächlich nicht übertroffen werden darf, ansonsten folgt ein Punkteabzug. Hähne mit überlangen Hauptsichel neigen ohnehin zu einer fehlerhaften sichelförmigen, anstatt säbelförmigen Hauptsichelform. Nicht kritikwürdig sind im Vergleich zu den Steuern leicht verkürzte obere Schwanzdeckfedern bei der Henne.
Im namensgebenden Merkmal, der Fußbefiederung gibt es heute kaum noch Ausfälle. Dichte Befiederung der Laufaußenseite, Mittel- und Außenzehe, wie auch eine korrekte Stulpenbildung sind Usus. Nur selten wünscht man sich die Mittelzehenbefiederung voller. Solang der Eindruck einer dichten Fußbefiederung nicht gestört ist, bleiben abgebrochene Fußfedern unberücksichtigt. Als Grundgerüst für die Fußbefiederung benötigt ein Federfüßiges Zwerghuhn stabile und voll ausgeprägte Zehen. Ein fehlendes Außenzehenglied stellt eine Skelettdeformation dar, was die Wertung als Ausschlussfehler nach sich zieht. Wenig stabile Außenzehen neigen verstärkt zur Verkrümmung, welche ja wiederum fehlerhaft ist. Hinter-, Mittel- und Innenzehen werden bedingungslos mit Kralle verlangt. Anders verhält es sich mit der Außenzehenkralle. Die AAB gestatten, dass Tiere mit fehlender Außenzehenkralle bis zu 95 Punkte erhalten können.
Kopfpunkte
Primär gilt es Kopfpunkte zu fordern, deren einzelne Glieder aufeinander abgestimmt sind und harmonisch zum gesamten Körper passen. Gesichtsfeld und Ohrlappen sind rot, wobei bei der Henne leichte Ohrblässe mit Fingerspitzengefühl betrachtet wird, nicht aber Emaille. Stabil und fein strukturiert ist der Einfachkamm mit nicht allzu hohem Kammblatt, möglichst breit angesetzten Zacken und einer der Nackenlinie folgenden Kammfahne. Kleine, gut gerundete Kehllappen sind das Ideal von dem die jeweiligen Abweichungen mit Abzügen bedacht werden. Die Augenfarbe ist farbenschlagsspezifisch von orangerot bis braun.
Bärtige Variante
Als Bereicherung zur ohnehin breiten Farbenschlagspalette ist jeder Farbenschlag auch mit Bart anerkannt, gleichwenn dato nicht durchweg vorhanden. Schon DÜRIGEN (1921) beschreibt Federfüße mit Bart als eine durchaus etablierte Spielart der Rasse. Ihre Verbreitung ist seither weit hinter jener des bartlosen Pendants und logischerweise ist der heutige Zuchtstand in den jeweiligen Farbenschlägen zumeist deutlich niedriger als bei den entsprechenden Bartlosen.
Reizvoll ziert bei ihnen ein voll ausgeprägter Kinn- und Backenbart die ohnehin von Federfülle bestimmte Gesamterscheinung. Die Bartausprägung muss die sehr kleinen, verkümmerten Kehllappen vordergründig verdecken, was sich bei Hähnen zuweilen als problematisch darstellt. Bei der Beurteilung sind jedoch Maßstäbe à la belgische Bartzwerge unangebracht. Charakteristisch tritt die Krausenbildung, das heißt Aufbauschung der hinteren Halsfedern, zu Tage.